Das Wesen der Pferde

Bei unserer Begegnung mit Pferden steht das Pferd als eigenständiges Lebewesen, als Freund und Partner im Mittelpunkt. Es ist ein einzigartige Erlebnis, die Welt vom Pferderücken aus zu erleben. Dieses Erlebnis fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden.

Darüber hinaus kann das Pferd aber noch sehr viel mehr.

Wir können sein Wesen kennen- und verstehen lernen. Es reagiert auf Körpersprache, Klarheit und Überzeugungskraft, Freundlichkeit und Respekt. Es hat seine eigenen Ausdrucksformen und Reaktionsweisen. Es lernt und verarbeitet gemeinsam mit uns, ist geduldig und nie nachtragend.

Es lässt zu, dass wir uns gemeinsam mit ihm bewegen, dass wir mit ihm laufen und spielen können. Wir können mit ihm die Natur auf ganz neue Art und Weise wahrnehmen und entdecken. Wir können nicht nur gemeinsam mit ihm Abenteuer erleben. Es lässt sich auch umsorgen, füttern, pflegen und verwöhnen. So entsteht im Laufe der Zeit ein Vertrauensverhältnis, das Pferd reagiert auf Wünsche und Ideen, es folgt dem Menschen, auch über Stock und Stein und durch Dick und Dünn.

Pferde sind Herdentiere. Die Herde ist eine hierarchisch aufgebaute Gruppe, in der jeder seinen festen Platz hat. Der Ranghöhere nimmt für sich nicht nur die Privilegien des Stärkeren in Anspruch, sondern bietet dem Schwächeren Schutz und Orientierung. Beim Beobachten der Pferde in der Gruppe können wir die verschiedenen Pferdepersönlichkeiten und das ausgeprägte Sozialverhalten erkennen. Um sich miteinander zu verständigen, verfügen die Pferde über ein reich gefächertes Repertoire an Körpersprache und Mimik. Sie verständigen sich untereinander durch eindeutige Signale, die auch wir lernen und nutzen können, wenn wir uns gemeinsam mit ihnen auf den Weg machen. Pferde sind Fluchttiere

Als Fluchttiere verfügen Pferde über geschärfte Sinne und ein ausgereiftes Frühwarnsystem. Sie ergreifen bei Bedrohung oder Gefahr die Flucht anstatt anzugreifen. Deshalb leben sie am liebsten mit anderen Pferden gemeinsam in der Herde. Das bietet Schutz und sicherte früher das Überleben in freier Wildbahn.

Der Reiz am Umgang mit Pferden liegt u.a. darin, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, so dass sich das Pferd in Gefahrensituationen am besonnen und ruhig reagierenden Mensch orientiert, anstatt seinem Fluchtinstinkt zu folgen.